Monatsarchiv für November 2008

Joomla: Wichtig in der digitalen Welt

Die nicht-gewinnorientierte Organisation Open Source Matters, welche die Entwicklung von Joomla! vorantreibt, wurde von der amerikanischen Zeitschrift EcontentMag in die Liste der 100 wichtigsten Unternehmen der digitalen Welt aufgenommen.

Open Source Matters und Joomla sind in Gesellschaft so großer Namen wie Adobe, Microsoft oder Nokia.

Thema: Joomla
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27. November 2008, 18:02 Uhr Theresa

Effizienter Sachbücher schreiben mit Konzepten der Technischen Redaktion

Folgender Artikel erscheint in der kommenden Ausgabe des Newsletters »Crossmediales Publizieren«, der sich an Verlage und Medienunternehmen richtet.

Er entstand als Fortsetzung zu unserem Vortrag »Technische Redakteure als Autoren eines Sachbuchs für Open-Source-Software« auf der tekom-Jahrestagung, bei dem wir auch kurz angerissen haben, was Verlage bei ihrer Arbeit von der Technischen Redaktion lernen können.


Oft vergeht mehr als ein Jahr, bis ein Titel nach der ersten Idee im Regal der Buchhändler steht. Bei seinem Erscheinen läuft jedes Werk Gefahr, bereits veraltet und von schnelleren Medien wie dem Web überholt worden zu sein. Zudem buhlen mehrere Verlage um dieselbe Leserschaft – da kann es nicht schaden, im Rennen um den Erscheinungstermin auf einem der vorderen Plätze zu liegen.

Industrieunternehmen kämpfen mit einer ähnlichen Herausforderung: Normen und Gesetze schreiben vor, dass jedem Produkt eine gedruckte Bedienungsanleitung beiliegen muss. Damit die Dokumentation die immer schneller werdenden Produktzyklen nicht ausbremst, ist ein eigenes Fachgebiet entstanden. Die sogenannte Technische Redaktion befasst sich mit Informationsentwicklung und Wissenskommunikation in Unternehmen. Sie entwickelte Methoden, um die anschwellende Informationsflut effizient zu verwalten und in immer kürzerer Zeit zielgruppengerecht zu publizieren. Dabei kombinierte sie wissenschaftlich fundierte Konzepte über Sprache und Informationsverarbeitung mit technischen Hilfsmitteln wie Redaktionssystemen.

Technische Redakteure und Verleger kämpfen an derselben Front: Sie wollen möglichst schnell, mit möglichst wenig Aufwand ein möglichst gutes Druck-Erzeugnis veröffentlichen. Weil sich in vielen Bereichen des Verlagswesens seit Einführung des Desktop-Publishings vor mehr als zwanzig Jahren wenig geändert hat, können Verleger in mancher Hinsicht von Technischen Redakteuren lernen. Im Folgenden zeigen wir anhand einiger Beispiele, wie das Verlagswesen Konzepte der Technischen Redaktion einsetzen kann, um den Lesern noch bessere Bücher anzubieten und dabei Kosten und Zeit zu sparen.

Bei vielen Buchprojekten schreibt der Autor seinen Text in einer Microsoft-Word-Dokumentvorlage. Jedem Absatz weist er eine Formatvorlage zu, die zum Beispiel die Darstellung von Fließtext, Aufzählungen oder Marginalientexten festlegt. Ein professioneller Setzer übernimmt das Word-Dokument als Grundlage, importiert es in ein Satzsystem wie Adobe InDesign oder QuarkXPress und gestaltet damit den endgültigen Satz.

Ergeben sich Änderungen am Manuskript – im normalen Lektoratsprozess oder bei einer Neuauflage – gibt es keinen Weg, diese automatisiert in den Satz zu übernehmen. Der Setzer muss die Änderungen von Hand im Satzsystem einarbeiten. Das bedeutet einen erheblichen Arbeits- und damit Geldaufwand, der die Marge schmälert. Der Änderungsdienst beruht häufig noch auf Korrekturen auf Papier, die Verlag und Autor in schweren Paketen hin- und herschicken. Das zwingt den Autor, Änderungen, die er an seinem elektronischen Text vorgenommen hat, mühsam mit Korrekturzeichen auf Papier zu übertragen. Besser wäre, Korrekturen an digitalen Dokumenten im Portable Document Format (PDF) vorzunehmen und den Umweg über Papier zu sparen.

Einen Schritt weiter geht die Idee der Technischen Redaktion, Inhalt und Layout voneinander zu trennen. Als Standard hat sich dafür die Extensible Markup Language, kurz XML, durchgesetzt. XML-Dokumente sind in der Regel reine Textdokumente, können also mit einem Editor wie Notepad direkt geöffnet und bearbeitet werden. Dabei wird jeder Absatz in sogenannte Tags mit spitzen Klammern eingeschlossen.

<Marginalie>Dieser Text steht in der Marginalie.</Marginalie>

Selbst mathematische Formeln und komplexe Tabellenstrukturen lassen sich damit abbilden. Die jüngste Generation der Redaktionssysteme generiert aus XML-Dokumenten vollautomatisch fertig gesetzte Publikationen. Mit einem Mausklick weist der Lektor das Redaktionssystem an, eine druckfertige Publikation zu erzeugen. Um sein Werk zu ändern, muss der Autor dem Verlag nur jene Abschnitte seines Textes schicken, die sich wirklich geändert haben. Wer wann welche Korrekturen am Text vorgenommen hat, lässt sich dank Versionierung und automatischer Änderungsnachverfolgung nachvollziehen. Langwierige Abstimmungen mit einem menschlichen Setzer entfallen zu einem großen Teil oder sogar ganz. Nicht verschwiegen werden darf, dass am Anfang natürlich ein erheblicher Umstellungsaufwand geleistet werden muss, um die neuen Prozesse und Systeme einzuführen. Außerdem sollte der Verlag die Autoren mit der neuen Arbeitsweise vertraut machen.

Die Technische Redaktion strebt nach möglichst großer Standardisierung beim Erstellen der Texte. Einheitliche Formulierungen und Benennungen steigern nachweislich die Verständlichkeit von Texten für die Leser. Zwar geben viele Verlage ihren Autoren, die für eine Sach- oder Fachbuchreihe schreiben, Vorgaben mit auf den Weg – diese reichen jedoch oft nicht aus. Es empfiehlt sich, einen umfassenden Autorenleitfaden mit Festlegungen zu Formulierungsregeln und Terminologie zu erstellen – besonders, wenn mehrere Autoren an einem Buch arbeiten.

Formulierungsregeln legen möglichst genau fest, auf welche Weise ein bestimmter Sachverhalt ausgedrückt wird. Jedem Satz in einem Text lässt sich eine klare Funktion zuordnen – er beschreibt etwas, gibt eine Aufforderung zu einer Handlung, warnt vor einer möglichen Gefahr usw. Jede dieser Funktionseinheiten sollte einheitlich aufgebaut sein. Bei einem Sachbuch zu einer Software liegt es nahe, Handlungsaufforderungen immer nach demselben Muster zu formulieren, beispielsweise im Imperativ der Höflichkeit: »Klicken Sie auf die Schaltfläche OK.« Das bedeutet auch, beschreibende und anleitende Abschnitte klar zu trennen und alles, was der Leser tun soll, deutlich als Handlungsaufforderung zu formulieren und nicht in einer Beschreibung zu verstecken.

Terminologie bezeichnet die Gesamtheit eines Fachwortschatzes. Das Ziel einer einheitlichen Terminologie besteht darin, für jeden Begriff genau eine Benennung zu verwenden. Das Ding, auf das der Anwender einer Software klickt, um eine Aktion auszulösen, heißt »Schaltfläche«. Synonyme wie »Button« dürfen nicht verwendet werden, weil sie die eindeutige Zuordnung und damit das Verständnis erschweren.

Hierbei muss die Balance zwischen Wiedererkennungswert und Individualität, Standardisierungsbestrebungen und Formulierungsfreiheit immer wieder ausgewogen werden.

Frank Ully, Theresa Rickmann

Die Autoren studieren Technische Redaktion an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Sie lernten bei unterschiedlichen Projekten die Arbeitsweise von Verlagen kennen. Im Sommer 2008 erschien ihr Sachbuch über ein aktuelles Internet-Thema.

Thema: Technische Redaktion
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21. November 2008, 20:01 Uhr Frank bisher 1 Kommentar

»Joomla! For Dummies« kommt

Seit kurzem taucht in verschiedenen englischsprachigen Online-Buchhandlungen das Buch »Joomla! For Dummies« auf. Es soll am 20. Januar 2009 im Verlag »Wiley, John & Sons, Inc.« erscheinen und in Europa 20,00 € kosten – über den US-Preis sind sich die Händler nicht ganz einig. Es ist (wahrscheinlich) 384 Seiten dick.

Dass es sich dabei nicht um eine Übersetzung unseres Buchs handelt, sondern um eine eigenständige Veröffentlichung, offenbart nicht nur die (nicht immer korrekte) Nennung der Autoren Steve Holzner und Nancy Conner, sondern auch die Beschreibung des Buchs, die ich hier auszugsweise übersetzen möchte:

»Das Buch beginnt mit den grundlegenden Konzepten von Joomla! und einem Überblick, wie man eine Joomla!-Website an den Start bringt. Mit Kapitel 3 können die Leser ein Familien-Blog, inklusive Leserkommentaren, Bildern, RSS-Feeds etc. mit Joomla! aufsetzen. (…)
Teil II beschreibt detailliert, wie Sie Ihre Joomla!-Website planen und einrichten; alles was Leser schaffen wollen, etwa die Arbeit mit Modulen, Komponenten, Plug-Ins, Erweiterungen und die Rechteverwaltung. (…)

Mit Teil III finden die Leser heraus, wie sie die Inhalte der Website organisieren können. (…)
Teil IV bietet das Know-how, um die Website mithilfe von Layouts, Templates und XHTML und CSS auf Hochglanz zu bringen. Der Teil beinhaltet außerdem ein Kapitel voller Tipps zur Suchmaschinenoptimierung.«

Die Struktur unterscheidet sich also relativ stark von unserem Buch. Das Buch besitzt ein deutlich breiteres Seitenformat als unseres und sein Umschlag ziert eine Illustration, die eine Abwandlung des Joomla-Logos darstellt, dafür aber kein Dummies-Männchen. Wer schon mal einen Blick auf das Cover werfen möchte, der klicke bitte hier.

Damit erscheint nun das fünfte Buch zu Joomla aus dem Verlagshaus Wiley. Und da sage noch einer, Open-Source-Software sei nicht gut dokumentiert …

Thema: Buch
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19. November 2008, 12:28 Uhr Martin

Jo kehrt (zurück)

Jo kehrt

Seit einigen Tagen ist unser Buch wieder bei Amazon.de lieferbar, nachdem es eine Zeit lang ausverkauft war und nachgedruckt werden musste.

Und prompt liegt es in der Kategorie »Content-Management« wieder auf den vorderen Plätzen. Vielen Dank an unsere Leser!

Thema: Buch
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16. November 2008, 22:14 Uhr Jo

tekom-Jahrestagung 2008: Bericht

Am vorigen Freitag ging die tekom-Jahrestagung 2008 in Wiesbaden zu Ende. Die Jahrestagung ist der Branchentreff der Technischen Redakteure: An drei Tagen hörten insgesamt mehr als 2.200 Tagungsteilnehmer Fachvorträge und Podiumsdiskussionen oder besuchten Workshops, weitere 1.200 Messebesucher schlenderten durch die weitläufigen Rhein-Main-Hallen und ließen sich die Angebote von fast 200 Ausstellern zeigen.

Der Andrang überraschte die Veranstalter: Die Jahrestagung der tekom war noch besser besucht als sonst, sodass man sich in den Vortragspausen den Weg durch Menschenmengen bahnen musste und beim Mittagessen in langen Schlangen ums Buffet kreiste.

Es waren drei Tage mit mal mehr und mal weniger interessanten Vorträgen, vielen Gelegenheiten zum Kontakteknüpfen (»Networking«), besuchenswerten Abendveranstaltungen (wie jedes Jahr die Party von SCHEMA, across und Transline im Coyote) und einem Abschluss, bei dem sich zeigte, wie viel Kind in Erwachsenen steckt (Hunderte in kollektiver Begeisterung über gemeinsames Luftballon-Hunde-Knoten).


Foto: icanmakeit.de

Nach 2007 besuchten wir damit die tekom-Jahrestagung zum zweiten Mal. Diesmal kamen wir nicht nur als Zuhörer, sondern auch als Referenten.

Unser 20-minütiger Fachvortrag mit dem Titel »Technische Redakteure als Autoren eines Sachbuchs für Open-Source-Software« kam allem Anschein nach gut an – fast alle der 90 Plätze im Raum 12 A waren belegt, obwohl viele Besucher wegen des nahen Wochenendes bereits wieder abgereist waren. Der Vortrag lief in der Reihe »Junge Technische Redakteure«, die Nachwuchskräften Gelegenheit zum Vorstellen ihrer Arbeit bot. Bei Interesse können Sie sich die Präsentationsfolien und den Beitrag im Tagungsband der tekom als kurze Zusammenfassung ansehen.

Auch auf der kommenden Frühjahrstagung der tekom am 2. und 3. April 2009 in Dortmund werden wir zu neuen Themen wieder als Referenten vertreten sein.

Thema: Technische Redaktion
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12. November 2008, 0:08 Uhr Frank

[Updates] Joomla! 1.5.8: Sicherheitsupdate

Joomla! 1.5.8 schließt zwei Sicherheitslücken und beseitigt außerdem andere kleinere Fehler, unter anderem in mitgelieferten Templates.

Allen Anwendern von Joomla! 1.5 empfehlen wir, das Update bald zu installieren.

Joomla! 1.5.8 wurde am 10. November 2008 veröffentlicht.

Updatepakete, mit denen Sie eine bestehende Joomla-1.5-Installation schnell aktualisieren können, finden Sie auf den Seiten von J-CMS.de. Wählen Sie dort das Updatepaket (auch Patch genannt) nach dem Muster »alte Version auf neue Version«.

Für Leser unseres Buchs, die Joomla von CD installiert haben: Auf der CD zu »Joomla! für Dummies« befindet sich Joomla! 1.5.3.

Wie Sie ein Update oder Updatepaket installieren, erfahren Sie in »Joomla! für Dummies« ab Seite 311.

Wie Sie Joomla zusätzlich absichern können, erfahren Sie in »Joomla! für Dummies« im Kapitel 10 »Sicherheit geht vor«.

Ausführliche Informationen zu diesem Update gibt es auf Joomla.org (englischsprachig).

Thema: Updates
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11. November 2008, 8:29 Uhr Frank

tekom-Jahrestagung 2008: Beitrag im Tagungsband

Technische Redakteure als Autoren eines Sachbuchs für Open-Source-Software

  • Wie man als Technischer Redakteur dazu kommt, ein Sachbuch zu schreiben
  • Was einen Autor beim Dokumentieren von Open-Source-Software erwartet
  • Das »Für Dummies«-Konzept und seine Benutzerfreundlichkeit
  • Unterschied zwischen Sachbuch und klassischer Bedienungsanleitung
  • Tipps zum Schreiben von Sachbüchern

Theresa Rickmann, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
Frank Ully, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft

Wie man als Technischer Redakteur dazu kommt, ein Sachbuch zu schreiben

Die Autoren studieren Technische Redaktion an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Bei einer Studienarbeit entstand ein Einsteiger-Tutorial für das Open Source Web-Content-Management-System Joomla. Mit Joomla kann man ohne Programmierkenntnisse schnell eine professionelle Website erstellen und verwalten. Im Januar 2006 veröffentlichten die Autoren das Tutorial im Internet zum kostenlosen Download. Es hat sich als Einstiegslektüre für deutschsprachige Joomla-Anfänger etabliert. Durch den Erfolg wurden mehrere Verlage auf die Autoren aufmerksam. Im Juli 2008 erschien »Joomla! für Dummies« in der bekannten gleichnamigen Sachbuchreihe.

Was einen Autor beim Dokumentieren von Open-Source-Software erwartet

Open-Source-Software ist kostenlos und kann von jedem – auch kommerziell – genutzt werden. Der Quelltext ist offen gelegt, das heißt, er darf bearbeitet und weiterverbreitet werden. Die Software wird von einer Gemeinschaft aus Freiwilligen ständig weiter entwickelt.

Der Open-Source-Ansatz hat für die Softwareentwicklung viele Vorteile, die sich für die Dokumentation jedoch in mancher Hinsicht nachteilig auswirken.

Das unzureichende zentrale Management und die verstreuten Entwickler-Teams führen zu folgenden Problemen:

  • Fehlende und unzuverlässige Veröffentlichungstermine
  • Terminologische Inkonsistenz in den Übersetzungen der Benutzeroberfläche
  • Sprachdateien und Erweiterungen erscheinen irgendwann nach der Veröffentlichung der Software

Dadurch ist das Dokumentationsprojekt in vielen Punkten nicht verlässlich planbar. Die genannten Nachteile treten zwar auch in der normalen Softwareentwicklung auf, zeigen sich aber bei Open-Source-Software sehr viel deutlicher.

Um diese Probleme abzuschwächen, dokumentierten die Autoren anhand einer Vorabversion (Beta-Version) und warteten mit der Veröffentlichung des Buchs, bis eine verlässliche Softwareversion und Sprachdateien verfügbar waren. Zum Schluss wurden sämtliche Kapitel noch einmal korrekturgelesen, Screenshots ausgetauscht und die Terminologie wurde überprüft.

Das »Für Dummies«-Konzept und seine Benutzerfreundlichkeit

In Deutschland werden die »Für Dummies«-Bücher vom Verlag Wiley-VCH, Weinheim verlegt. Sie richten sich an Einsteiger. Weltweit wurden mehr als 200 Millionen Bücher zu Tausenden Themen verkauft, von Wirtschaft über Software bis hin zu Religion. Die Software-Bücher zeigen eine große Ähnlichkeit zu klassischen Bedienungsanleitungen (ähnliche Textsorte, Erklärungen ohne Fachchinesisch, Tipps und Warnhinweise). Das Erfolgsrezept der »Für Dummies«-Reihe sind Verständlichkeit und Humor.

In einem Usability-Test wollten die Autoren unter anderem herausfinden, wie sich Humor in didaktisch-instruktiven Texten auf die Benutzerfreundlichkeit auswirkt. Dazu testeten sie ein »Für Dummies«-Buch zu einem Grafikbearbeitungsprogramm mit 16 Probanden. Mehrheitlich wurden humorvolle Texte nicht nur akzeptiert, sondern auch gegenüber sachlich formulierten bevorzugt. Es zeigte sich, dass Humor die Hemmschwelle, den Text zu lesen, herabsetzen kann und dadurch Einsteigern die Angst vor dem Thema nimmt. Wo schnelles Erfassen der Informationen gefragt ist, wie bei Überschriften im Inhaltsverzeichnis, sollte allerdings sachlich formuliert werden. Außerdem ist Humor eine subjektive Angelegenheit und muss mit Bedacht eingesetzt werden.

Unterschied zwischen Sachbuch und klassischer Bedienungsanleitung

Der wohl wichtigste Unterschied: Sachbücher werden gelesen. Sachbücher sind nicht Beilage zu einem Produkt, sondern werden als eigenständiges Produkt ver- und gekauft. Damit ist auch eine ganz andere Erwartungshaltung verbunden: Die Leser sind von Anfang an motiviert, sich mit dem Thema und dem Text auseinanderzusetzen. Diese Erwartung muss der Autor erfüllen. Hierbei kommt es nicht nur auf das sachlich richtige Darstellen der Inhalte an, sondern auch darauf, Leseanreize zu setzen. Das ist umso wichtiger, da die Bücher in der Regel von vorne bis hinten gelesen werden und nicht selektiv wie Bedienungsanleitungen.

Tipps zum Schreiben von Sachbüchern

Generell kann man feststellen, dass viele Konzepte aus der klassischen Technischen Dokumentation ebenso vorteilhaft beim Schreiben von Sachbüchern sind. Dazu zählen vor allem die Trennung von Beschreibung und Anleitung, Schritt-für-Schritt-Anleitungen anstelle von Fließtext und Terminologie-Management. Als Autor muss man sich zwar an einigen Vorgaben des Verlags orientieren, diese reichen jedoch oft nicht aus. Es empfiehlt sich, einen Redaktionsleitfaden mit Festlegungen zu Terminologie und Formulierungsmustern zu erstellen – besonders, wenn mehrere Autoren an einem Buch schreiben.

Zum Weiterlesen

Erschienen in: tekom (Hrsg.) (2008): Jahrestagung 2008 in Wiesbaden : Zusammenfassung der Referate. Stuttgart : tekom.

Thema: Technische Redaktion
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10. November 2008, 22:45 Uhr Frank

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