Nachlese zur tekom-Frühjahrstagung

11. April 2009, 10:16 Uhr Martin

Die tekom-Frühjahrstagung 2009 in den Dortmunder Westfalenhallen war ein voller Erfolg. Unsere beiden Vorträge in der Veranstaltung »PO 5 Anreize schaffen – wie man den Nutzer zum Lesen bringt« liefen gut, und auch die Veranstalter können zufrieden sein. Konkrete Zahlen reicht die tekom noch nach, einige Fotos von der Tagung konnten wir bereits auf der tekom-Website auftreiben, am interessantesten ist dabei dieses:

Podium PO5 Anreize schaffen

Dieses Bild zeigt ausgerechnet »unsere« Veranstaltung am Freitagmorgen mit Nebil und mir auf der Bühne des Goldsaals (im Einzelnen v.l.n.r.: Martin Häberle, Martin Lieneke, Prof. Rainer Voges, Nebil Messaoudi und Martin Kosa), während Nebil seinen Vortrag gerade abschließt. Circa 90 Tagungsteilnehmer fanden trotz der frühen Stunde (Beginn: 8:30 Uhr) in die Veranstaltung.

Unsere Beiträge

Nebil und ich referierten zu den Themen »Humor in der Technischen Dokumentation« und »Dokumentation mit Persönlichkeit – Avatare, Leitfiguren und Leselotsen«. Die Tagungsband-Beiträge unserer beiden Vorträge sind online ebenso verfügbar wie die Folien der Tagung (unten auf »Downloads« klicken).

Nach einer kurzen Einführung von Prof. Rainer Bernd Voges von der Fachhochschule Gießen-Friedberg begann ich meinen Beitrag, direkt im Anschluss kam Nebils Vortrag, dann folgte Martin Kosa mit seinem multimedialen Vortrag rund um Filmanleitungen, und schließlich Martin Lieneke zum Thema Quiz und Comic als Mittel zur Leseanreizsteigerung, immer aufgelockert durch Beiträge aus dem Publikum und durch Herrn Prof. Voges.

Eindrücke

Auf einem anderen Podium stieß ich auf ein lange gesuchtes Praxisbeispiel für Sympathieträger bzw. Leitfiguren in der Produktkommunikation: den sprechenden Kaffeelöffel »LEO« im Knowledge Builder, dem multimedialen Produktinformationsportal des Kaffeeautomatenherstellers Jura.

Ebenfalls in einem anderen Vortrag hörte ich die Antwort auf die Frage, ob die Verständlichkeit durch Leseanreize leidet. Sie lautet: Nein. Das ergab eine Studie von Ulrich Bühring und Clemens Schwender von 2007: »Lust auf Lesen. Lesemotivierende Gestaltung technischer Dokumentation«. Sie sind vielmehr Ergänzung und Optimierung.

Außerdem erhielt ich nach meinem Vortrag einige Hinweise aus dem Publikum, dass es viel Forschung zu Identifikationsfiguren und Sympathieträgern in der Psychologie gibt (Stichwort Informationsklassen etc.). Leider habe ich es verbummelt, mir die E-Mail-Adresse des jungen Herren zu sichern, der uns darüber informierte. (Falls Sie das lesen und Näheres beitragen möchten, schreiben Sie uns bitte.)

Diskussion

Unsere beiden Vorträge kamen gut an und wurde auch vom trotz der frühen Tageszeit recht diskussionsfreudigen Publikum überwiegend positiv aufgefasst (abgesehen vom vorhersehbaren Einwurf »Wer soll das alles zahlen?!«).

Einige sind nicht bereit, Mehrkosten zu übernehmen, die für »anregende Zusätze« entstehen, vernachlässigen dabei aber den Gedanken, damit den Gebrauchswert des Produkts und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Das Ziel sollte also in vielen Fällen vielmehr sein, zugunsten einer durchgängige Kommunikation von Pre- und After-Sales die Abteilungen Marketing und Technische Redaktion sowie deren Produkte zu verschmelzen. Durch konsequente Zusammenarbeit mit dem Marketing können Synergie-Effekte entstehen und auch die Kosten im Griff behalten werden.

Ein entscheidender Gesichtspunkt ist sicherlich die Erwartungshaltung der Anwender an Anleitungen: Sie rechnen nicht damit, auf Figuren und/oder Humor zu treffen. Aber heißt dies, dass sie es auch ablehnen? Wir meinen nein.  Empirische Studien gibt es dazu soweit bekannt noch nicht, sollte es aber geben, da waren sich alle einig. Wer sagt schließlich, dass Doku-Lesen keinen Spaß machen darf?

Thema: Technische Redaktion
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